Duschlampe…

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Falsch betont und ohne andere Satzglieder führt die Nachfrage nach einer Feuchtraumbeleuchtung zu allerlei Missverständnissen im Baumarkt. Umso besser, dass der Sperrmüll hergibt, was wer anders weggibt.

So auch in diesem Falle, wo meine Wunschschlampe einfach so am Strassenrand stand. Und die Stehlampe daneben.

Ikonischen Status erreichte das Bild eigentlich – ja, ich muss es schon wieder erwähnen – durch Zufall. Und das auf mehreren Ebenen. Zuvörderst durch die Entdeckung der Stehlampe. Etliche Male pilgerte ich in Second-Hand-Läden in der Löwenstadt, aber auch nur um mir entweder anzuhören, dass Fransenschirmlampen doch mal extrem oldschool und hässlich seien. Oder, um mir absurde Preisvorstellungen anzuhören, weil die Fransenschirmlampen doch mal extrem oldschool und hässlich seien. So oder so. Ich bekam so eine Lampe, wie ich sie früher in jedem Wohnzimmer beim älteren Semester meiner Verwandtschaft sah, irgendwie nicht zu greifen. Aber wie schon erwähnt, der Sperrmüll spielte mir in die Karten. Zwar technisch intern leicht demoliert, aber optisch tadellos ist „Lampi“ seitdem fester Bestandteil des Inventars und ziert bis heute mein Büro.

Zweiter Zufall und Vorlagengeber war mein großartiges Modell und die Muse der Stunde, welche mit dem nötigen Schalk im Nacken jedes Shooting immer mit der würzigen Note des humorvollen Erosfaktors bestücken konnte. Und da ich ihren Exhibitionismus ungeniert ausnutzen durfte, entstand flux – geboren aus einer ganz anderen Idee – DAS BILD mit der Schlampe.

Bevor sich wer aufregt. Die Dame selbst gab dem Bild den Namen. Natürlich nicht ganz unmotiviert, da seinerzeit eine kleine schmutzige Gerüchtenummer gegen sie im Umlauf war. Und da wir beide nicht ohne Grund so gut mit einander konnten, nahmen wir es zum Anlass und drehten den Spieß kurzerhand um. Und gaben dem Affen Zucker durch provokante Bebilderung.

Interessantes Phänomen im Nachgang dabei war die Ehrfurcht , mit der die Lampe von da an betrachtet wurde, kamen beispielsweise Workshopteilnehmer zu mir ins Studio.

„Ist das DIE Lampe?“

„Ja, das ist DIE LAMPE!“

Einen Raunen ging durch die Menge.

Als wenn es etwas zu erkunden gäbe, scannten die Augen derer, die zuvor im Internet die junge Dame als eine der am leichtesten zu erwachsenen Dingen überredbaren Hobbynutten durchbeleidigt hatten, den Ständer der Lampe. Nur um einen ebensolchen dabei zu bekommen. Als wenn dort irgendwas zu entdecken oder das Metall feucht und noch warm gewesen wäre. Und ich bin mir sicher, dass in den Momenten, wo einer sich alleine wähnte, an der Stange geschnüffelt wurde.

Komischerweise verebbten ganz schnell die Gerüchte um die Dame. Angriff ist eben doch die beste Verteidigung. Und nur um einen draufzusetzen, meldete sich eine andere junge Dame, um ihrerseits mit DER LAMPE zu interagieren.

Und sie machte sich selbst zur Stange. Skandal!

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