Es gibt, was auf dem Tisch kommt…

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Ein typisches Phänomen, welchem man in sogenannten Communities begegnet, ist das Deutschtum. Früge mich ein Mensch von anderswo, ob ich kurz erklären könnte, was typisch „deutsch“ sei, verwiese ich auf diverse Online-Plattformen. Ein paar Klicks durch die dort geführten Diskussionen – wobei allein das dortige Gebaren dem Begriff Diskurs in seinem grundlegenden Ansinnen einen Tritt in die Fresse verschafft – und jeder weiss Bescheid.

Neben dem allgegenwärtigen Zwang zum Rechthabenwollen weht der diktatorische Hauch von Prinzipienreiterei durch die Foren. Korinthenkacker und Jägerzaunkläffer sind auch Begriffe, die einem spontan in den Sinn kommen.

Bedeutsamste Achillesferse des alemannischen Users ist der unbedingte Gehorsam der Humorarmut gegenüber.

So wird man reflexartig als Nestbeschmutzer, Hallodri oder Ungedienter mittels Shitstorm von der Handvoll selbstbestimmter Platzhirsche, weil der Hang zur Schubladisierung dem Geburtsdeutschen in die Seele gedengelt wurde.

Denn ganz wichtig ist, dass man – komme, was da wolle – niemals nicht, so gar nicht folgendes machen darf, gerade im Zusammenhang mit der heiligen Gral Aktfotografie.

Aktfotografie und erst recht Erotik ist eine ernste Sache für den eigentlich oberprüden Kaisertreuen, da darf man keine Witze machen. oder Wortspiele. Doppelmoralisch und bigott bis zum Brechen wird „offiziell“ jeder angezählt, der sich süffisant äußert. Aber hinter den Kulissen tobt die wildeste Drecksau seit dem Auszug der Römer aus dem Teutoburger Wald.

Als Augenzwinkern versteht der Berufsspießer ein Problem mit Fremdkörpern im optischen Apparat. Aber sicher nicht als kleine lockere Spaßigkeit, die beweist, das andere im eigenen Nest sich nicht an die Regeln hielten. Ein Stock im Arsch ist eben am Ende doch kein Rückgrat.

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