Ach, Afrika…Episode 4

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Im August ans Meer fahren ist eigentlich eine Sache, die mit Bräunungs- und Badespaß gleich gesetzt wird. Leider merkt man aber manchmal, dass Dinge einfach doch nicht so sind wie man es gewohnt ist. O.k., der August ist der gleiche, nur ein kleines, aber nicht ganz unwesentliches Detail entscheidet darüber, ob man mit vorbeischwimmendem Packeis rechnen muss oder mit badewannengleichen Wassertemperaturen.

Die Wahl der Halbkugel spielt dabei nämlich die wesentliche Rolle. Und wenn man auf der nördlichen Hemisphäre jahreszeitlich klassisch durch konditioniert ist, dann hat ein Meer eben einfach „Warmbadetach“ zu haben. So aber eben nicht der winterliche Südatlantik, der zu allem Überfluss vor der Westküste des südlichen Afrikas einen kalten antarktischen Meeresstrom sein eigen nennt. Und damit werden 7 Grad IM Wasser auch leicht erklärbar. Dazu kommt noch, dass diese Gebiete als etwas „kabbelig“ bekannt sind, was heißen soll, dass Wellen eben einfach auch mal wie richtige akkurate Südatlantikwellen aussehen.

Das Schräge dabei ist, dass man sich ja immer noch in Namibia befindet. Auf der einen Seite ein Sandmeer, auf der anderen noch mehr Meer. Besonders anschaulich wird das in Swakopmund. Sieht zwar eher aus wie ein etwas angegnitschtes Ostseebad der vorletzten Jahrhundertwende, aber liegt eindeutig auf dem afrikanischen Kontinent. Neben der Optik fühlt man sich eh irgendwie woanders hingebeamed, da selbst in einer kleinen Bäckerei mit Café an der Hauptstraße die Leute einen auf Deutsch nach dem Bestellwunsch fragen.

Quasi auf die „Winterfrische“ fahren viele Inland-Namibianer nach „Swakop“, um im Sommer – also deren Sommer – der Hitze zu entgehen und im Winter die klare Luft zu suchen, die furztrocken durch den steten Ostwind direkt und föhnartig aus der Namib geblasen wird. Tags bis 30 Grad, nachts nebelverhangene knirschige 5 Grad.

Ein guter Grund, abends dick eingemummelt, in eines der weltbesten Fisch-Restaurants dieses Planeten zu gehen. Im „Tuc´s“ – einer abgesägten Brücke eines ehemaligen Kleinfrachters – im Glaserker über der Brandung sitzen, auf den „Jetty“ – die Seebrücke der ehemaligen deutsche Handelslinie und Anlandestelle der Schutztruppen zu Kaisers Zeiten – und den Sonnenuntergang schauen, sich schick dabei mit ´nem leckeren Sundowner die Mütze weich schickern und dann gepflegt für unglaubwürdig niedrige Preise mit Championsleague-Drei-Gänge-Menüs á la carte den Südatlantik leer kauen.

Das Essen ist frisch, dass man das Krabbelzeug quasi noch selber am Tisch mit dem „coup de grace“ am spontanen Verlassen des kaiserlichen Tischservice zu hindern. Kombiniert mit hier unbekannten südafrikanischen Weinen kann man so manche Stunde dort verdaddeln, um abschließend auf der ehemaligen Brücke in der „Captain´s Bar“ zu versacken.

Nee, leck mich am Arsch, is da´tt schön hier!

In diesem Sinne

To be continued…

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