Kinder, wie die Zeit vergeht…

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Du fragst Dich, woraus die eine oder andere Idee entspringt? Im Grund eine simple Frage mit einer genauso simplen Antwort. So simpel, dass, wenn man es erzählt, es fast schon zu simpel und beinahe unglaubwürdig daher kommt.

Mal abgesehen davon, dass sich Inspiration eh nur schwerlich in Worte fassen kann, ist die Entstehung des verantwortlichen Funkens im Gegensatz zu seiner Umsetzung in eine wirkliche Idee meist so gar nicht in Zusammenhang zu bringen mit dem, was später dann draus wird.

So war es beispielsweise ein Song von Nirwana, der sich mit seinem Refrain dafür verantwortlich machen lassen muss, dass eine nicht ganz unerhebliche Menge an Menschen meinem Aufruf gefolgt waren und kamen wie sie sind bzw. waren.

Häufig spielt Musik in unterschiedlichster Darreichungsform eine Rolle, bestimmte Bilder entstehen zu lassen. Erst nur als Gedankenblitz, später dann als Blaupause.

Oder ein aufgeschnapptes Wort in einer völlig alltäglichen Situation. Ein Wort, dass wie der Funken auf knochentrockenen Zunder fällt und das Kreativzentrum beginnt zu beleuchten.

Im Grunde – schaut man mal genauer hin – ist es irgendeine Sinneswahrnehmung, die im übertragenden Sinne ihre Wirkung entfaltet.

Diesmal war der Anlass fast noch banaler, denn es reichte lediglich eine kleine Textzeile bei Instagram. Eine dieser „Mitmachen-Sachen“, unter dem Motto „Zeig mal deine Bilder aus deiner fotografischen Anfangszeit“.

(Damals noch ohne Autofokus und alle Einstellungen per Hand auf Diafilm)

Kurioserweise sehen sich viele immer genötigt, diesen Aufrufen zu folgen als wäre es etwas lebensbestimmendes. Und ich komme manchmal nicht so recht an die Themen. Diesmal jedoch hielt ich es für eine charmante Idee, mal zu stöbern und die Festplatten anzuschmeißen.

Wohl sind mir meine Sachen optisch im Gedächtnis, was mir aber beim Zusammenkramen plötzlich bewusst wurde, war die Tatsache, dass ich das einfach mal schon verdammt lange mache. Diese Sachen mit den Fotos. Mehr als mein halbes Leben. Und das ist bei mir altem Sack schon mehr als 25 Jahre.

Nun weiss ich, dass es „da draussen“ Leute gibt, die meinen dass man, nur weil man nicht wie eine aufgepeitschte Beagle-Meute hinter öffentlicher Präsenz hinterher jagt und ein bestimmtes Genre nicht visuell überreizend wie ein Dauer-Spammer publik macht, ein Newcomer sei, ein Emporkömmling geradezu, man sich fügen, sich beweisen müsse, willfähriger Erfüllungsgehilfe zu sein habe.

Ähm, nein. Müsse ich nicht. So wie ich generell nicht viele Dinge muss in dem Zusammenhang. Aber das soll an anderer Stelle vielleicht mal eigener Beitrag sein.

Über 25 Jahre Bilder machen. Angefangen mit Natur- und Landschaftsfotografie. Immerhin kommt man als Verhaltensbiologe doch ganz rum. Bis hin zu Akt- und Tanz- und Porträt-Fotos.

Hat sich der Style verändert? Schnell mag man den Vergleich ausschließen, weil sich Landschaften und Porträts nicht unbedingt gegenüberstellen lassen.

Aber irgendwie lässt es sich vergleichen. Weil ich Akt- und Tanzfotos genau konzipiere wie Landschaftsfotos. Die gestalterisches Belange sind die gleichen. Der Körper als Landschaft. Die Landschaft als Porträt.

Darf man unbeteiligten Dritten glauben, ist die Handschrift dieselbe. Nur der Anlass und die Themen haben sich verändert. Bisweilen sind mir ganz schlicht gesagt, nackte Menschen auf den (optischen) Keks gegangen. Ergebnis : Die Anzahl der Aktfotos in der Phase war in homöopathischer Dosis zu finden.

In letzter Zeit war das Thema Mensch durch das Genre des Cosplay – immer wichtig Fachbegriffe random zu droben für die Credebilty – Stichwort Vikings. Selber infiziert von der Darstellung vor der Kamera, kam etwas bis dato ungesehenes ins Bild. Aber die Handschrift blieb.

Wer da anderer Meinung ist, der sei herzlich eingeladen, mir dazu gerne seine Sicht der Dinge zu schildern 🙂

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